In einer Querschnittstudie aus 2012 fanden sich erhöhte Werte für Angst und Depression bei Patienten mit Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und eine positive Assoziation mit der Krankheitsaktivität, d.h. es kommt zu einer wechselseitigen Beeinflussung zwischen körperlicher (=somatischer) und seelischer (=psychischer) Ebene – Psychosomatik.

Die neue Diagnose erzeugt Angst und Verunsicherung, bis zu 30% der Betroffenen reagieren mit einer Depression. Häufige Schmerzen, Durchfall, Angst vor unwillkürlichem Stuhlverlust und das ständigen Suchen nach einer Toilette führen häufig zu Rückzug und sozialer Isolation. Angst vor einer eventuell notwendigen Operation, vor dem Verlust des Arbeitsplatzes durch häufigen Krankenstand sind weitere Aspekte, Eingriffe im Intimbereich, Verlust der körperlichen Attraktivität im Intimbereich, Einschränkungen im Sexualbereich sowie Aktivierung von Krebsängsten können zusätzliche Belastungen für die Betroffenen darstellen.

Umgekehrt führen insbesondere chronische Belastungen zu häufigeren Schüben und zu einem schlechteren Verlauf der Erkrankung. Bis zu 40% der Betroffene n haben zusätzlich Symptome eines reizdarmsyndroms. Eine integrierte psychosomatische Diagnostik und Begleitung ist daher im Gesamtkonzept der Therapie von CED unabdingbar.