Zöliakie

Darm Praxis Salzburg

Zöliakie (Sprue, Gluten-Unverträglichkeit, glutensensitive Enteropathie) beschreibt eine Unverträglichkeit des Darms auf Gluten in Nahrungs- und Genussmitteln. Dieses Krankheitsbild ist sehr häufig (etwa einer von 150 Menschen in Europa ist betroffen) und dann problematisch, da sehr viele unserer Lebensmittel in irgendeiner Art und Weise Gluten enthalten. Menschen mit Zöliakie bedürfen deswegen einer intensiven Aufklärung und Behandlung und müssen ihre Lebensweise dem Krankheitsbild entsprechend anpassen.

Gluten (Klebereiweiß) ist ein Stoffgemisch aus Proteinen und kommt in den meisten in Europa üblichen Getreidesorten vor. Die meisten Bäcker nutzen Gluten zum Backen von Brot und anderen Backwaren. Ursächlich spielen erbliche Faktoren eine große Rolle . Bei Menschen mit diesem Krankheitsbild führt der Genuss von glutenhaltigen Lebensmitteln zu einer Entzündung und schließlich einem Abbau der Darmzotten, sodass wichtige Nährstoffe nur noch unzureichend durch den Darm aufgenommen werden können. Dies kann zu schwerwiegenden Mangel- und Folgeerkrankungen wie Osteoporose (Knochenschwund), Anämie (Blutarmut), Hautausschlag und einer allgemeinen Übelkeit führen.

Die Diagnose erfolgt mit Hilfe eines Bluttestes und einer Dünndarmbiopsie im Rahmen einer Magenspiegelung.

Wenn im Blut bestimmte Antikörper nachweisbar sind, so kann eine Zöliakie vermutet werden. Die anschließende Spiegelung des Dünndarms mit der Entnahme von Schleimhautproben ermöglicht die Absicherung der Verdachtsdiagnose und erlaubt gleichzeitig eine Aussage über die Schwere des Verlustes der Darmzotten.

Auch wenn Ihnen das häufig empfohlen wird:

Bitte vermeiden Sie unbedingt den Beginn von Diäten BEVOR die Untersuchungen erfolgt sind, da es durch eine Eliminationsdiät zu Verzögerungen im Diagnoseprozess bzw. auch zu falschen Diagnosen kommen kann! Die Behandlung der Zöliakie erfolgt meist weniger mit Medikamenten und Eingriffen, diese werden erst nötig wenn es bereits Folgeerkrankungen gibt. Das übliche Vorgehen besteht in der Vermeidung von Lebensmitteln und Nahrungsmitteln die Gluten enthalten. Dies gestaltet sich in der Praxis häufig schwierig und gerade neu diagnostizierte Patienten müssen sich hier völlig neu orientieren. Zu diesem Zeitpunkt ist also eine professionelle diätologische Beratung unabdingbar.

Seit vielen Jahren arbeite ich auf diesem Feld mit Frau Karin Spiesz zusammen, die Sie gerne zur Ernährung bei Zöliakie beraten wird. Da Gluten bereits in den meisten Weizen- und Getreidesorten enthalten ist schränkt sich die Auswahl der essbaren Lebensmittel dementsprechend ein. Viele Geschäfte und Bäcker verfügen gar nicht über das Sortiment, und auch die Übersicht welche Lebensmittel genossen werden dürfen muss erst einmal erarbeitet werden.

Die Arbeitsgemeinschaft Zöliakie bietet hier einschlägige Broschüren, Rezepte und Infos an. In meiner Praxis bekommen Sie jederzeit eine Übersicht sowie wichtige Adressen in die Hand und können mich über Weiterentwicklungen und Möglichkeiten befragen.

Durch die Entzündung der Darmschleimhaut kann der Verdauungsvorgang nicht mehr optimal ausgeführt werden und eine Milchzuckerunverträglichkeit entstehen. Beruhigt sich nach Beginn der Diät die Schleimhaut wieder, bildet sich diese allerdings in den meisten Fällen wieder zurück.

Menschen mit einer festgestellten Zöliakie müssen ihr Leben umstellen, aber nicht vollständig auf die Genüsse des Lebens verzichten. Mais, Reis, Fisch, Fleisch und Obst, sowie viele leckere Rezepte machen das Leben mit der Krankheit heute recht verträglich und angenehm und ermöglichen eine abwechslungsreiche Verköstigung auch unter Verzicht auf Weizen und Getreide.

  • Weizen und Getreide: Auf den Genuss von Getreide und Korn ist weitestgehend zu verzichten
  • Glutenhaltige Kost: löst die Entzündung aus, weswegen ein strikter Verzicht unabdingbar ist
  • Weizenstärke: Ist nicht nur in Lebensmitteln enthalten, sondern auch häufig in Medikamenten, Getränken, etc. Hier immer auf die Packungsbeschreibung achten und wenn nötig einen Arzt oder Apotheker konsultieren

Es ist wahrscheinlich, dass sich die Zöliakie mit einer konsequent durchgeführten Therapie fast vollständig zurückbildet. Selten (unter 2% der Fälle im Jahr) bleibt bei einer längeren Behandlung die Zöliakie mit Beschwerden erhalten und führt zu weiteren Komplikationen. Diese Entwicklung führt zu einer refraktären Zöliakie und muss in spezialisierten Zentren behandelt werden. Häufig ist hier die immunsuppressive Therapie die beste Möglichkeit und führt zu schnellen Ergebnissen.

Eine Zöliakie kann manchmal mit Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes, Autoimmunhepatitis, Autoimmunthyreoiditis, Kollagenosen, juvenile rheumatoide Arthritis etc. einhergehen sodass bei derartigen Beschwerden eine entsprechende Abklärung erfolgen muss.

In meiner Praxis bekommen Sie so gut wie alle Leistungen aus einer Hand. Wichtige Untersuchungen führe ich selbst durch und schicke wenn nötig Proben direkt in ein Labor- so erhalten Sie die Ergebnisse schnellstmöglich.

Während der gesamten Diagnose und Behandlung stehe ich Ihnen selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite und helfe Ihnen bei allen aufkommenden Fragen gerne weiter. Wenn Sie unter Zöliakie leiden bedeutet das zwar einige Umstellungen in Ihrem Leben aber gemeinsam finden wir sicher eine Lösung und führen eine erfolgreiche Therapie durch. So können Sie vielleicht wieder frei von Beschwerden leben und Ihre Mahlzeiten genießen.

Die Zöliakie ist eine weit verbreitete Krankheit und sollte bereits frühzeitig erkannt und behandelt werden. Nicht jeder Bauchschmerz bedeutet gleich eine Erkrankung, treten diese aber häufig und direkt nach dem Genuss von glutenhaltigen Nahrungsmitteln auf sollte unbedingt ärztlicher Rat gesucht werden