Bösartige Erkrankungen des Verdauungstraktes

Darm Praxis Salzburg

Kolorektales Karzinom (CRC) (Dickdarmkrebs)

Die Inzidenz (=Anzahl der Neuerkrankungen) ist in USA wie in Europa in den letzten zehn Jahren um fast 30% zurückgegangen und das, obwohl die steigende Lebenserwartung und die steigende Fettleibigkeit der Bevölkerung eigentlich eine Zunahme der Neuerkrankungen an CRC erwarten lassen würde. Ursachen für diesen Rückgang sind einerseits das Screening mit Polypektomie im Rahmen der Vorsorgekoloskopie, andererseits die häufige Verwendung von niedrigem dosiertem Aspirin bei kardiovaskulären Erkrankungen, das einen chemoprotektiven Effekt für CRC hat sowie auch der abnehmende Tabakkonsum.

Magen

Der schon länger sichtbare Trend eines Rückganges am Auftreten und Mortalität des Magenkrebs setzt sich erfreulicherweise fort. Hauptursache dafür dürfte der Rückgang der Helicobacter pylori Infektion sein, einer der wesentlichen Risikofaktoren.

Ösophagus (Speiseröhre)

Der Rückgang an Auftreten und Sterblichkeit an Speiseröhrenkrebs ist weiter bescheiden. Risikofaktoren sind die chronische Refluxerkrankung mit Barrett-Dysplasie sowie Rauchen und Alkohol und natürlich Übergewicht und Alter sowie männliches Geschlecht.

Pankreas (Bauchspeicheldrüse)

Leider ist bei dieser Erkrankung in den letzten Jahren ein kontinuierlicher Anstieg (mit der steigenden Lebenserwartung) zu beobachten. Risikofaktoren sind genetische und autoimmune Pankreatitis, Rauchen, Übergewicht, Alter und langjähriger Diabetes. Leider ist die Prognose dieser Erkrankung weiterhin miserabel und in den letzten Jahren auch nicht besser geworden da die allermeisten Neuerkrankungen erst in einem späten Stadium bemerkbar und entdeckt werden. Sinnvolle Tests zur Früherkennung gibt es leider derzeit noch nicht.

Leberkrebs

Dazu zählen das hepatozelluläre Karzinom (HCC) in 85% (ausgehend von Leberzellen) sowie das cholangiozelluläre Karzinom (ausgehend von Gallenwegen) in 15%.
Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) stellt weltweit die zweithäufigste Krebstodesursache dar. Hauptrisikofaktoren sind chronische Hepatitis B, chronische Hepatitis C, übermäßiger Alkoholkonsum mit Leberschädigung und die Nicht-Alkoholische-Fettlebererkrankung bei Übergewicht. Eigentlich also Faktoren, die gut beeinflussbar wären (Hepatitis –Impfung bzw. –Therapie, weniger Alkohol, Gewichtsreduktion, körperliche Aktivität) – trotzdem steigt die Anzahl der Neudiagnosen kontinuierlich an. Ungefähr 85% der HCC treten bei Leberzirrhose auf sodass diese Erkrankung besonders überwacht werden sollte (Ultraschall alle 6 Monate).

Quelle: Gastroenterology Juli 2016